Kein freier Platz

Landsberg am Lech – Unglaublich! Bereits eine halbe Stunde vor Konzertbeginn war in der Landsberger Christuskirche kein freier Sitzplatz mehr zu bekommen. Die Bänke knarrten unter ihrer Last und selbst auf der Empore waren Stehplätze sehr begehrt.

Als die Sängerinnen und Sänger mit ihren Kerzenlichtern bei zartem Klavierspiel einzogen, wurde es sehr still in der Kirche. Stimmgewaltig startete der Chor mit dem Gospel Oh Freedom in den Konzertabend.

Pianist Michael Armann, der „the sweet60s“ seit anderthalb Jahren leitet, begrüßte anschließend das Publikum und stellte seinen Chor vor. Ein Seniorenchor, bei dem bekanntlich kein Mitglied unter 60 Jahre alt sein darf. Insgesamt stünden jetzt etwa 5.000 Jahre Lebenserfahrung hinter ihm, verriet Armann den Zuhörern, selbst beeindruckt.

Es folgten bekannte Spirituals und Gospels, die teilweise durch die beiden Klangkünstler Anna und Robert mit ihren Zimbeln, Glöckchen und Gongs begleitet wurden. Die Stimmung steigerte sich von Song zu Song, bis die Klangkünstler zu einem Solo der besonderen Art anstimmten. Zarte, aber auch gewaltige Töne versetzten die Kirche in ein beeindruckendes sphärisches Klanggebilde. Wer seine Augen schloss, konnte die Vibrationen der Klänge am eigenen Körper wahrnehmen.

Nach dem ausgedehnten Ausflug in die Klangwelt von Gong, Glocken und Zimbel übernahm der Chor wieder mit dem kraftvollen afrikanischen Gospel-Mantra Noyana, was soviel bedeutet wie „Wir alle sind auf dem Weg ins Paradies“. Es folgten die beiden gefühlvollen Songs Halleluja und The Rose. Schwungvoll aber auch weihnachtlich ging es in die Schlussphase des Konzerts, das mit dem tief berührenden Weihnachtslied O holy Night seinen Abschluss fand.

Das Konzert war ein gelungenes Experiment, das speziell für die Weihnachtszeit konzipiert wurde. Weltweit ist diese Kombination von Gospel und Klangkunst bisher wohl einzigartig.

Die nächsten Konzerte der sweet60s werden jedoch wieder allein durch die Stimmen der Sängerinnen und Sänger und das begleitende Klavierspiel ihres Chorleiters bestimmt.

Dank der Spendenfreudigkeit der Zuhörer freut sich der Chor, der evangelischen Christuskirche einen Teil der Einnahmen für die Instandhaltung der Heizung beizusteuern.

Foto: Pit Hinze

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